Bereits zum zweiten Mal haben Jobcenter und Agentur für Arbeit zum Inklusionstag eingeladen.
Inklusion ist als gesellschaftliche Aufgabe anerkannt, steht aber in der Umsetzung – ob im Alltag oder im Arbeitsleben - immer noch vor vielen Herausforderungen. Jobcenter und Agentur für Arbeit Düsseldorf haben das erkannt und messen dem Thema Inklusion im eigenen Haus einen hohen Stellenwert bei.
Um die Mitarbeitenden weiter für das Thema Inklusion zu sensibilisieren und ihnen anschaulich Hemmnisse und Hürden näherzubringen, mit denen Menschen mit Beeinträchtigungen zu kämpfen haben, wurde nun zum zweiten Mal nach 2018 ein Inklusionstag veranstaltet.
Ausprobieren und Mitmachen
Der Inklusionstag war aber nicht nur ein Tag der Information, sondern auch des Ausprobierens und des Mitmachens.
So konnte man beim „Berufsförderungswerk Düren“ in einem Blindenparcour selber ausprobieren wie man sich mit einem Blindenlangstock auf unterschiedlichen Untergründen orientieren kann. Im Dunkeln und mit blickdichter Brille ist Orientierung mit Hilfe der anderen Sinne eine besondere Herausforderung, der sich blinde Menschen in ihrem Alltag jeden Tag stellen müssen.
Ein anderes Erlebnis der stillen Art bot ei Mitarbeiter des Vereins „Handzeichen Essen“, der den Besuchern einen Einblick in die Gebärdensprache gab. In einem Workshop zum Mitmachen wurden ganz ohne Worte Gebärden für z.B. “Wie geht es Ihnen?”, „Danke“, „Hallo“ und „auf Wiedersehen“ gelernt. Dieser akustisch sehr stille, sprachlich aber starke Beitrag, hat gezeigt, dass das Erleben der beste Weg ist, um Verständnis für andere Situationen und Sichtweisen zu gewinnen.
Auch die „Werkstatt für angepasste Arbeit“ (WfaA) zeigte, dass sie qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbietet, die viele Auftraggeber zu schätzen wissen. Vor Ort konnten die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck davon gewinnen wie die WfaA als Arbeitgeber die Stärken der Menschen mit Behinderung einsetzt. Die „Arbeit“ wurde mitgebracht und wer wollte, konnte sich selbst daran erproben, Bauteile für Schlösser zusammensetzten oder individuelle Weihnachtsbaumdeko aus Drähten zu fertigten.
Durch die Blindenführhündin „Bella“, die ihr Frauchen täglich zur Arbeit im Jobcenter begleitet, erfuhr man, dass Assistenzhunde einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten. Leider gibt es aber immer noch Probleme bei Zutrittsrechten für diese Tiere in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen.
In diesem Jahr wurde der Inklusionstag auch für Kundinnen und Kunden des Jobcenters geöffnet, um Ihnen die Chance zu geben, sich in einem etwas anderen Rahmen dem Thema Gesundheit zu nähern. Nach dem Motto „erleben bringt mehr als erklären“ konnten an diesem Tag erste Barrieren abgebaut werden. Dazu beigetragen haben auch die informativen Stände des Amtes für Soziales der Landeshauptstadt Düsseldorf, des Integrationsfachdienstes, sowie die Experteinnen und Experten zum Thema „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ der Agentur für Arbeit, die interessierten Besucherinnen und Besuchern gerne Rede und Antwort standen für alle Fragen rund um das Thema Rehabilitation und Arbeit.
Der Stellenwert des Themas Gesundheit ist in Düsseldorf und der Region besonders groß. So konnte sich Im Rahmen einer Ausschreibung unter dem Titel „rehapro“ die Idee des Jobcenters Düsseldorf erfolgreich durchsetzen, gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Düsseldorf und dem Jobcenter Mettmann ein „Haus der Gesundheit“ einzurichten. Hier finden Kundinnen und Kunden Beratung, Unterstützung und Begleitung zum Thema Gesundheit. Erste Eindrücke der Arbeit im „Haus der Gesundheit“ konnten auf dem Inklusionstag bereits gewonnen werden.
Auch im eigenen Haus spielt die Gesundheit der Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. So nutzen die Schwerbehindertenvertretungen des Jobcenters und der Agentur für Arbeit und der Gesundheitscoach des Jobcenters Düsseldorf die Chance, diesen wichtigen Themen ein Gesicht zu geben und standen für Fragen und Anregungen zur Verfügung. So konnten im offenen Rahmen der Veranstaltung ernste Themen leichter angesprochen werden.
An diesem Inklusionstag konnten viele Fragen der Besucherinnen und Besucher direkt geklärt und konkrete Hilfestellungen angeboten werden. Die Gespräche reichten von kurzen Infos bis hin zu Hilfestellung bei Anträgen und Benennung von Beratungsstellen für Interessierte. Durch die kurzen Wege in einem Raum kam es zu regem Austausch untereinander und Vernetzung der einzelnen Stellen.
Allen Beteiligten bleibt die positive Stimmung, sowie der unterstützende Charakter der gelungenen Veranstaltung im Gedächtnis.
Düsseldorf, 10.12.2019