Arbeit finden
- Zukunft sichern

Neuigkeiten

Pressemitteilung, Neuigkeiten Jobcenter und Telekom für mehr Teilzeitausbildung bei Alleinerziehenden

Anfang September fand bundesweit der dritte Aktionstag „Einstellungssache! Jobs für Eltern“ statt. Ziel des Aktionstags ist es, Vorurteile gegenüber arbeitslosen Kunden abzubauen, für mehr Aufgeschlossenheit bei Unternehmen zu sorgen  und Vätern und Müttern Mut zu machen, Alltag und Beruf in Einklang zu bringen. Jobcenter Düsseldorf und das Ausbildungszentrum der Deutschen Telekom widmeten diesen Tag den Ausbildungsmöglichkeiten für Alleinerziehende.

„Gerade für junge Frauen in meiner Situation ist eine Teilzeitausbildung die einzige Möglichkeit, Ausbildung und Familie unter einen Hut zu bringen. Es wäre schön, wenn noch mehr Unternehmen so etwas anbieten würden.“ sagt Alisa Vanessa Schmitz, 25. Die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (8 und 7 Jahre) macht seit einem Jahr eine Ausbildung in Teilzeit bei der Telekom zur Kauffrau Büromanagement. Trotz Fachhochschulreife waren für sie die Rahmenbedingungen zum Aufbau einer beruflichen Perspektive nicht leicht.
Durch Beratung im Jobcenter wurde sie auf die Möglichkeit einer Teilzeitausbildung bei der Deutschen Telekom aufmerksam.

Das gilt auch für Vanessa Schütte, 24, ebenfalls alleinerziehend mit einem 2-jährigen Sohn. Sie hat ihre Teilzeitausbildung bei der Telekom als „Kauffrau im Einzelhandel“ soeben begonnen. „Für mich war immer wichtig, auf eigenen Beinen zu stehen und meinem Sohn ein gutes Vorbild zu sein“, so Vanessa Schütte.

Obwohl also gerade für Alleinerziehende die Möglichkeit einer Teilzeitausbildung sehr wichtig ist, bieten nur wenige Ausbildungsbetriebe eine solche Möglichkeit an. Dieses Manko verdeutlicht Ingo Zielonkowsky, der Chef des Düsseldorfer Jobcenters mit Zahlen: „22% aller Arbeitsverhältnisse sind mittlerweile in Teilzeit, aber nur 0,5% aller Ausbildungsverhältnisse!“ Dabei sind die Ausbildungsvoraussetzungen unter den arbeitslosen Alleinerziehenden gut. Zwei Drittel haben einen Schulabschluss, aber nur ein Drittel eine Berufsausbildung.

Deshalb appelliert Zielonkowsky insbesondere an die Unternehmen, die jetzt noch für das begonnene Ausbildungsjahr händeringend Auszubildende suchen, durch Schaffung von Teilzeitausbildungsmöglichkeiten den Bewerberkreis zu vergrößern. „Wer bereits bei der Berufsausbildung familienfreundliche Rahmenbedingungen schafft, sichert sich die Fachkräfte von morgen!“

So wie die Deutsche Telekom. Bundesweit sind hier mittlerweile 127 Auszubildende in verschiedenen Ausbildungsberufen in Teilzeit tätig.  Damit bietet die Telekom nicht nur eine berufliche Perspektive für viele Alleinerziehende, sondern erschließt auch für sich selbst ein großes Potenzial an motivierten Bewerberinnen und Bewerber mit guten Ausbildungsvoraussetzungen.
Auch im Ausbildungszentrum der Niederlassung Düsseldorf in der Reisholzer Werftstraße hat man gute Erfahrungen mit den alleinerziehenden Teilzeitauszubildenden gemacht.
Fikret Fejzovic, Referent für Qualität, Prozesse und Organisation, hebt besonders die Schlüsselqualifikationen hervor, die Alleinerziehende bereits mitbringen und die in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger werden. „Wer Kinder erzieht, weiß sich in Fragen der Organisation, Flexibilität, Kooperation, Improvisation und Durchsetzungsfähigkeit zu behaupten. Fachliche Kenntnisse können angelernt oder im Rahmen beruflicher Ausbildung und Weiterbildung erworben werden“, so Fejzovic.

In der Niederlassung Düsseldorf sind aktuell 9 Teilzeitauszubildende tätig. Probleme bei der Besetzung er Teilzeitausbildungsplätze gibt es hier nicht. „Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Düsseldorf, insbesondere bei der Vorauswahl, können alle vorhandenen Teilzeitausbildungsstellen schnell besetzt werden“, sagt Nadine Jans, kommissarische Ausbildungsleiterin. Und durch Flexibilität auf beiden Seiten können auch pragmatische Lösungen gefunden werden. „So konnte im gerade begonnen Ausbildungsjahr noch eine Bewerberin durch das Jobcenter nachvermittelt werden“, so Jans weiter.

Und wie sieht im Alltag die Vereinbarkeit zwischen Ausbildung und Familie aus? „Es ist schon eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen, insbesondere, wenn unvorhergesehenes passiert, wenn das Kind krank wird oder die KiTa streikt“, beschreibt Alisa Vanessa Schmitz ihre bisherigen Erfahrungen. „Aber letztlich kann man alles organisieren und wir finden auch immer ein offenes Ohr im Betrieb“, so Schmitz weiter. Und Fikret Fejzovic ergänzt: „Wichtig ist eine gute Kommunikationsstruktur im Betrieb, so haben wir immer individuelle Lösungen gefunden.“

Aber auch die Kinder von Alisa Vanessa Schmitz, Vanessa Schütte und den anderen Teilzeitauszubildenden profitieren von der Ausbildung Ihrer Mütter. „Kinder brauchen Vorbilder, die ihnen vermitteln, dass Lernen und Arbeiten zum Leben gehören. Deshalb wollen wir ihren Eltern eine berufliche Perspektive bieten“, betont Janina Mielke, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenter Düsseldorf.